Zum Umgang mit schweren Depressionen und Medikamenten

  1. Seien Sie geduldig mit sich. Eine Depression bildet sich auch unter Behandlung eher schrittweise zurück. Die Therapie benötigt Zeit.
  2. Wenn Sie Medikamente benötigen, nehmen Sie diese bitte genau nach ärztlicher Verordnung. Haben Sie Geduld, die Wirkung tritt meist mit Verzögerung ein.
  3. Nach aktuellem Wissensstand machen Antidepressiva (Medikamente gegen die Depression) nicht abhängig wie Suchtmittel und verändern nicht die Persönlichkeit.
  4. Auch wenn Sie sich besser fühlen, setzen Sie die Medikamente nicht von sich aus ab. Dies muss sorgfältig geplant werden.
  5. Es ist wichtig, dass Sie Ihrem Therapeuten / Ärztin sämtliche Veränderungen Ihres Befindens mitteilen und Ihre Sorgen, Ängste und Zweifel, die Sie möglicherweise im Rahmen der Therapie haben, offen und vertrauensvoll ansprechen.
  6. Fragen Sie bei unangenehmen Begleiterscheinungen sofort nach. Meist sind diese harmlos und nur anfänglich vorhanden.
  7. Planen Sie jeden Tag am Vorabend möglichst genau, auch angenehme Tätigkeiten.
  8. Setzen Sie sich kleine, überschaubare Ziele. Ihr Arzt / Ihre Therapeutin unterstützt Sie gerne dabei.
  9. Führen Sie ein Stimmungstagebuch. Ihr Arzt / Ihre Therapeutin erklärt Ihnen, wie dies geht und bespricht die Aufzeichnungen regelmässig mit Ihnen.
  10. Nach dem Aufwachen sollten Sie versuchen, sofort aufzustehen. Das Wachliegen im Bett ist eine „Grübelfalle“. Oft fällt dies schwer. Erarbeiten Sie in diesem Falle gemeinsam mit Ihrem Therapeuten  / Ihrer Therapeutin Strategien.
  11. Seien Sie körperlich aktiv: Bewegung wirkt antidepressiv.
  12. Wenn es Ihnen besser geht: Finden Sie mit Ihrem Arzt / Ihrer Therapeutin heraus, wie Sie Ihr persönliches Rückfallrisiko vermindern können. Lernen Sie Frühwarnzeichen erkennen und erarbeiten Sie einen Krisenplan.